Russisch Roulette in der Karriere

Job kündigen ohne neuen Arbeitsvertrag?

Es gibt ja so einige feste Regeln im Leben. Zum Beispiel, dass man niemals mit einem Fremden mitgehen sollte und immer warten muss, bis die Ampel Grün wird. Zu diesen Regeln gehört es auch, niemals einen Job zu kündigen, wenn man noch keinen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche hat.

Oder?

Die Arbeitswelt unterliegt aktuell einem starken Wandel. Arbeitszeiten und Anwesenheitspflichten werden zunehmend gelockert, Arbeiten in der Cloud an flexiblen Orten verhilft Arbeitnehmern zu einer besseren Work-Live-Balance, die Digitalisierung aller Bereiche von der Bewerbung bis zur Unterstützung der Kernarbeit schreitet voran. Da lohnt es sich, bewährte Traditionen des Arbeitslebens einmal zu hinterfragen.

Die Karrierefrage: Wie risikobereit sollte man sein?

Gründe für die Unzufriedenheit mit der aktuellen Jobsituation gibt es viele. Ein Aufgabengebiet, das den Arbeitnehmer über- oder unterfordert, ein unerträgliches Arbeitsklima, fehlende Perspektiven bei der Karriere oder schlechte Bezahlung sowie die Entfernung zur Familie.

Es gibt zwei Szenarien, die Sie genau gegeneinander abwägen sollten bei der Entscheidung für oder gegen eine spontane Kündigung ohne konkrete Berufspläne.

Szenario 1

Sie verlassen Ihre aktuell unglückliche berufliche Situation, ziehen wieder in die Nähe von Freunden und Familie, entgehen täglichen Mobbing-Angriffen der Kollegen oder stehen nicht schon am Morgen mit dem Kummer im Herzen auf, den anfallenden Arbeiten mal wieder nicht gerecht werden zu können. Kurz: Sie haben mit der Kündigung deutlich Ihre Lebensqualität erhöht.

Auf diesem neuen Glück ruhen Sie sich nicht lange aus. Sie nutzen die neue Freiheit und bringen den Mut auf, neue Wege zu gehen, sich beispielsweise als Quereinsteiger in einer vollkommen anderen Branche zu bewerben oder sich endlich einmal die Zeit nehmen zu können, professionelle, außergewöhnliche, ansprechende Bewerbungsunterlagen zu erstellen oder sich beispielsweise auf der Plattform workpool-jobs.de ein eigenes Bewerberprofil anzulegen. Über dieses Profil können Bewerber von potenziellen Arbeitgebern gefunden und direkt mit einem Jobangebot oder einem Termin zum Vorstellungsgespräch kontaktiert werden. Sie finden in diesem Szenario schon kurz nach der Kündigung nicht irgendeinen, sondern Ihren Traumjob.

Szenario 2

Ihr Chef hat Sie schon wieder einmal unberechtigterweise kritisiert und dies war der Tropfen auf den heißen Stein: Sie haben noch am selben Tag gekündigt, ohne vorher das Für und Wider abzuwägen. Ein neuer Job wird sich schon finden. Mit besseren Konditionen, besseren Arbeitszeiten aber vor allem einem sehr viel netteren Chef. Nur leider beweist Ihnen die Realität das Gegenteil. Bewerbungsgespräche scheitern an der Frage, warum Sie Ihren Job gekündigt haben, Arbeitgeber sehen in Ihrem Lebenslauf die Gefahr, einen sprunghaften Mitarbeiter einzustellen und Sie hatten sich das alles doch eigentlich ganz anders vorgestellt.

Welches Szenario auf Sie zutreffen könnte, hängt im Grunde genommen davon ab, wie strukturiert und überlegt Sie den Schritt der Kündigung wagen. War es ein spontaner Impuls, ein Ärgernis, das Sie zur Kündigung bewegt hat oder gibt es aus der aktuellen Situation heraus tatsächlich keine Alternative? Sind Sie motiviert, etwas Neues anzugehen, haben Sie Pläne (möglichst konkrete), wie Ihr Karriereweg zukünftig aussehen soll? Dann sollten Sie sich folgende Weisheit an Ihren Kühlschrank haften:

Schiffe im Hafen sind sicher, aber dafür werden sie nun einmal nicht gebaut.

Ratgeber von workpool für die Stellensuche in Deutschland