Arbeitslos durch Digitalisierung?

Über die Angst vieler Arbeitnehmer, durch den Einsatz von Computern arbeitslos zu werden.

Nicht erst seit dem Film Wall-E steigt die Angst vieler Menschen, irgendwann vollständig der Digitalisierung unterworfen zu sein. Es ist schon lange kein fiktionales Szenario mehr, dass Kühlschränke Milch nachbestellen, sobald diese sich dem Ende neigt oder dass Roboter den Rasen mähen.

Experten stellen immer häufiger Statistiken auf, die beweisen, dass Maschinen Menschen von ihren Arbeitsplätzen verdrängen. Aber wie wirkt sich diese Entwicklung tatsächlich auf den Arbeitsmarkt aus? Hardware und Software können durch den technischen Fortschritt immer günstiger produziert werden. Unternehmen wird es dadurch erleichtert, diese einzusetzen und sie gegen einen echten Menschen auszutauschen.

Der Terminus ‚technologische Arbeitslosigkeit‘ meint den Umstand, dass die Möglichkeiten, Arbeit einzusparen, schneller zunehmen als neue Arbeit gefunden werden kann.

Beispiel 1: Supermärkte

Hier wurden schon längst die ersten Selbstbedienungsmärkte entwickelt, die Kassiererinnen ersetzen. Im schwedischen Möbelhaus IKEA sind seit langem die Selbstbedienungskassen im Einsatz. Kunden können hier ihre Waren selbst einscannen und mit dem Computer anschließend den Zahlungsverkehr abwickeln.

Beispiel 2: Flughäfen

Neben den klassischen Check-In-Schaltern, an denen hübsche Flugbegleiterinnen sich um Pass und Papiere kümmern, können Reisende an Terminals selbst einchecken, die mittlerweile auf beinahe allen deutschen Flughägen stehen. Auch Bahnhöfe haben ihre Ticket-Schalter längst gegen Fahrkartenautomaten ersetzt. Und wenn dieser mal außer Kraft sind? Dann gibt es immer noch die Option, sich an der Schlange am „Service Point“ anzustellen.

Beispiel 3: Autoproduktion

In der Automobilindustrie sind es längst Roboter, die am Fließband stehen, Autoteile produzieren und diese dann anschließend zusammensetzen.

Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr Beispiele wollen einem für die Technologisierung des Arbeitsmarktes einfallen. Call-Center-Mitarbeiter werden beispielsweise zunehmend durch Telefonroboter ersetzt und auch in Anwaltskanzleien setzt man verbreitet auf Programme, die Dokumente schneller und zuverlässiger nach bestimmten Daten scannen können. Selbst in der Pflege ist es geplant, zunehmend Pflegeroboter einzusetzen. Das Internet hat Journalisten weitgehend die Rechercheaufgaben abgenommen und auch der geschulte Blick eines Radiologen könnte jetzt schon durch eine Bilderkennungssoftware ersetzt werden. Dies zeigt, dass vor allem Jobs im hochqualifizierten Sektor bedroht sind.

Aber die Technisierung hat auch noch eine andere Seite. Die ersten Maschinen, die Menschen ersetzten, waren Landmaschinen, die Bauern ihre Arbeit erleichtern konnten. Äcker konnten in viel kürzerer Zeit bearbeitet werden und Kleidung wurde schneller und kostengünstiger produziert. Die erhöhte Produktivität hat in Zeiten der Industrialisierung auch für entsprechenden Wohlstand gesorgt.

In der Geschichte wurde ein Einbruch in den Arbeitsmarkt immer nur für kurze Zeit verzeichnet. Durch den technischen und digitalen Fortschritt wurden neue Produkte produziert und dadurch entstanden auch neue Arbeitsplätze. Aktuell sind trotz digitalem Fortschritt die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit der Wiedervereinigung zu verzeichnen.

Die Rationalisierung durch Digitalisierung kann auch neue Arbeitsplätze schaffen, vor allem in der Internet- und Medienbranche. Daneben gibt es auch viele Arbeitsbereiche, die nicht von Maschinen gesteuert werden können. Dazu gehören beispielsweise weite Teile des Dienstleistungssektors. Auch Fragen der Qualitätssicherung können nur von echten Menschen geklärt werden. So möchten beispielsweise Gäste lieber an der Rezeption ihres Hotels von einem echten Menschen mit einem freundlichen Lächeln begrüßt werden, statt von einer Maschine, in die sie wortlos ihre Geldkarte einschieben können.

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