Arbeitsmarkt

Mitarbeiter als Recruiter

Referral Hiring: Wenn Mitarbeiter zum Recruiter werden

„Suchte der Micha nicht eine Stelle als Techniker?“
„Ja er hat meines Wissens nach immer noch keine neue Arbeit gefunden.“
„Kannst du mir mal seine Nummer geben? In unserer Firma wird gerade ein Techniker gesucht. Mein Chef hat mich gebeten, die Augen nach möglichen Kandidaten aufzuhalten.“

Solche oder ähnliche Gespräche haben Sie sicher schon hunderte Male verfolgt. In der U-Bahn. Im Café. Im Freundeskreis. Referral Recruiting meint genau das: Statt fremde Mitarbeiter in das eigene Unternehmen zu integrieren, werden die eigenen Mitarbeiter gebeten, ihre Bekannten in die Firma zu holen.

Referral Programme: Die clevere Idee für mehr Mitarbeitermotivation

Die Idee ist simpel. Der Chef bittet seinen Mitarbeiter zum Gespräch, erklärt ihm die enge Personalsituation und verspricht ihm eine Prämie, wenn er eine erfolgreiche Empfehlung aussprechen kann. Dies funktioniert natürlich nur in Branchen, in denen Arbeitskräftemangel herrscht sowie Unternehmen, die keine attraktiven Konditionen anbieten können.

So funktioniert Referral Hiring in der Praxis

Referral Hiring kann ganz unterschiedliche Gestalt annehmen. So können Mitarbeiter beispielsweise gebeten werden, sich in ihrem persönlichen Lebensumfeld nach passenden Kandidaten umzuhören, im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis.

Darüber hinaus haben Unternehmen erkannt, dass Mitarbeiter sich oftmals auch nach ihrer Kernarbeitszeit noch mit ihrer Arbeit beschäftigen, sich in Foren austauschen, Fachbeiträge lesen oder einfach im sozialen Netzwerk mit anderen Fachkräften der Branche vernetzt sind. Dieses Potenzial gilt es im Rahmen des Referral Hiring auszuschöpfen. Mitarbeiter werden gebeten, ihre Kontakte über freie Vakanzen zu informieren, Stellenanzeigen über ihre privaten Profile zu teilen oder sich über ihre Plattformen positiv über das Unternehmen zu äußern und damit die Neugierde potenzieller Bewerber zu wecken.

Dies kann sogar so weit gehen, dass Mitarbeiter selbst aktiv werden sollen und in Online Stellenbörsen wie workpool-jobs nach Profilen Ausschau zu halten, die auf die Vakanzen passen könnten. Das Jobportal Workpool bietet Bewerbern die Gelegenheit, sich im Backoffice der Seite ein eigenes Profil anzulegen und sich hier mit ihrem Lebenslauf und anderen wichtigen Daten potenziellen Arbeitgebern zu präsentieren. Auch Mitarbeiter, die von Unternehmen als Recruiter eingesetzt werden, können hier mit möglichen neuen Kollegen Kontakt aufnehmen.

Die Vor- und Nachteile der Methode

Die Zahlen zeigen, wie erfolgreich Referral Hiring in der Praxis sein kann. 20% der empfohlenen Kandidaten werden von Unternehmen eingestellt. Dabei sind außerdem die empfohlenen Kandidaten statistisch diejenigen mit den besten Qualifikationen. Dies ist nicht verwunderlich, denn niemand kennt die Anforderungen an neue Mitarbeiter besser als diejenigen, die bereits im Unternehmen arbeiten. Sie können also am besten sondieren, ob jemand die nötigen Qualifikationen mitbringt oder nicht.

Unternehmen profitieren vom Netzwerk ihrer Mitarbeiter, sparen Kosten für das Recruiting und können mit einer kleinen Prämie für eine zusätzliche Motivation der bestehenden Mitarbeiter sorgen. Auf der anderen Seite laufen Unternehmen damit langfristig Gefahr, an Vielfalt der Talente und Persönlichkeiten einzubüßen.

Und was passiert, wenn ein Mitarbeiter, der einen Freund auf den Stuhl gegenüber akquiriert hat, plötzlich unzufrieden wird? Die Gefahr ist groß, dass man sich dann auch nach der Arbeit über die subjektiv empfundenen Ungerechtigkeiten austauscht und das Unternehmen dann gleich zwei Mitarbeiter auf einmal verliert.

Unternehmen sollten sich also genau überlegen, inwiefern das Referral Recruiting Firmen um neue Mitarbeiter bereichert und welche potenziellen Gefahren auf der anderen Seite auch damit verbunden sein können.

Blogbeitrag von workpool, die universelle Stellenplattform für Deutschland: www.workpool-jobs.de